Das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt fahren gerade eine massive Desinformationskampagne, um Stimmung für den Bau der Ostumfahrung Wiener Neustadt zu machen.
Die eigens gestartete Homepage liest sich wie ein Best-of gängiger Mythen, Fehlannahmen und manipulativer Aussagen im Verkehrswesen:
- Verkehrsentlastungen, die sich auf prognostizierte Verkehrsmengen ohne Umfahrung beziehen (in Wirklichkeit aber Zunahmen zum Status quo bedeuten)
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Ausblenden des induzierten Kfz-Verkehrs, der durch die Erhöhung der Attraktivität des Autoverkehrs und die resultierende dezentrale Raumentwicklung eintreten wird
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Darstellung einer alternativlosen Reaktion auf (prognostizierte) Entwicklungen, statt zielorientierte Angebotsplanung
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u.s.w.
Die ZEIT Österreich hat das kürzlich in einem lesenswerten Artikel zusammengefasst (hier zu lesen).
Kein Wunder, dass sich schon länger BürgerInneninitiativen für eine nachhaltige Verkehrslösung inkl. Schonung wertvoller Ackerflächen und gegen die Ostumfahrung einsetzen, wie Vernunft statt Ostumfahrung.
Sie wird dabei von einer Vielzahl an WissenschafterInnen und Promis unterstützt. Einige davon haben nun einen Offenen Brief an Bürgermeister Klaus Schneeberger, die Stadt- und GemeinderätInnen geschrieben, in dem sie eine Volksbefragung zum Thema fordern bzw. diese Forderung unterstützen.
Schon 2021 haben sich die Scientists for future Niederösterreich hinter eine Reihe von Umwelt-Organisationen und Initiativen gestellt, die einen Stopp der „klima- und gesundheitsschädliche[n] ‚Ostumfahrung'“ und „ein zeitgemäßes Mobilitätskonzept für Wiener Neustadt und das Umland unter Einbeziehung unabhängiger Fachleute“ forderten.
Es wird Zeit, dieses aus der Zeit gefallene fossile Landschaftszerstörungsprojekt endgültig abzusagen.