Forschungsbereiche prämierten zum 3. Mal die besten Bachelorarbeiten

Die Forschungsbereiche Verkehrsplanung und Verkehrstechnik und Spurgebundene Systeme haben am 21.4.2024 zum 3. Mal ihre besten Bachelorarbeiten ausgezeichnet. Aus den über 40 Bachelorarbeiten, die an den beiden Forschungsbereichen in den Jahren 2022 und 2023 verfasst wurden, waren 15 für den Preis nominiert worden. „Mit dem Preis wollen wir die Vielfalt an Themen und Anwendungsbereichen im Verkehrswesen sichtbar machen und besonders gute Studierendenarbeiten und ihre Verfasser*innen vor den Vorhang holen“, beschreibt Forschungsbereichsleiter Prof. Günter Emberger die Gründe, wieso er 2020 den Preis ins Leben gerufen hat.

Für den Bachelorarbeitenpreis werden besonders gute Studierendenarbeiten durch die jeweiligen Betreuer*innen nominiert und im Vorfeld der Preisverleihung von den Verfasser*innen präsentiert. Eine Jury, die sich aus den Betreuer*innen und den anderen Nominierten zusammensetzt, entscheidet dann per Punktevergabe über die Reihung der Arbeiten. Die Top 3 werden im Anschluss prämiert.

Die glücklichen Preisträger*innen

Über den 1. Preis darf sich Daniel Schafferhofer mit der Arbeit „Analyse der Radbauprogramme der Stadt Wien 2003 bis 2023“ freuen. Die Plätze 2 und 3 gehen an Hannah Weichhart mit der „Ermittlung der Anzahl von Oberflächenstellplätzen in Wien mittels GIS“ und Jasmin Prünner mit ihrer „Begleituntersuchung Rechtsabbiegen bei Rot“.

Die Preisträger*innen durften sich auch dieses Jahr wieder über ein Preisgeld, Bücher des emeritierten Institutsvorstands Prof. Hermann Knoflacher und diverse Merch-Artikel des Forschungsbereichs freuen.

Prof. Günter Embergers Fazit: „Ich gratuliere den Preisträger*innen zu ihren großartigen Arbeiten, und dazu, wie sie heute den Praxisbezug ihrer Themen dargestellt haben.“

Die nominierten und prämierten Arbeiten

1. Platz – Daniel Schafferhofer: Analyse der Radbauprogramme der Stadt Wien 2003 bis 2023
2. Platz – Hannah Weichhart: Ermittlung der Anzahl von Oberflächenstellplätzen in Wien mittels GIS
3. Platz – Jasmin Prünner: Begleituntersuchung Rechtsabbiegen bei Rot
Katharina Theresa Binder: Systematisierung von Bürger_inneninitiativen & Umweltorganisationen im Verkehrswesen in Österreich
Florian Förster: Möglichkeiten des intermodalen Güterverkehrs auf Schmalspurbahnen
Markus Haferl: Fahrzeitvergleich innerstädtischer Verkehrsmittel
Anna Metz: Auswertung der Mobilitätserhebung TU Wien 2023
Hannah Pichler: Linienplan of Broken Dreams
Christoph Schönweiler Herman Holleriths Beitrag zur Entwicklung der elektro-pneumatischen Eisenbahnbremse

Alle weiteren Bachelorarbeiten des Forschungsbereichs Verkehrsplanung und Verkehrstechnik sind hier zu finden.

Impressionen der Preisverleihung

Massive Desinformationskampagne des Landes Niederösterreich zur Wiener Neustädter Ostumfahrung

Das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt fahren gerade eine massive Desinformationskampagne, um Stimmung für den Bau der Ostumfahrung Wiener Neustadt zu machen.
 
Die eigens gestartete Homepage liest sich wie ein Best-of gängiger Mythen, Fehlannahmen und manipulativer Aussagen im Verkehrswesen:
  • Verkehrsentlastungen, die sich auf prognostizierte Verkehrsmengen ohne Umfahrung beziehen (in Wirklichkeit aber Zunahmen zum Status quo bedeuten)
  • Ausblenden des induzierten Kfz-Verkehrs, der durch die Erhöhung der Attraktivität des Autoverkehrs und die resultierende dezentrale Raumentwicklung eintreten wird
  • Darstellung einer alternativlosen Reaktion auf (prognostizierte) Entwicklungen, statt zielorientierte Angebotsplanung
  • u.s.w.
Die ZEIT Österreich hat das kürzlich in einem lesenswerten Artikel zusammengefasst (hier zu lesen).
 
Kein Wunder, dass sich schon länger BürgerInneninitiativen für eine nachhaltige Verkehrslösung inkl. Schonung wertvoller Ackerflächen und gegen die Ostumfahrung einsetzen, wie Vernunft statt Ostumfahrung.
Sie wird dabei von einer Vielzahl an WissenschafterInnen und Promis unterstützt. Einige davon haben nun einen Offenen Brief an Bürgermeister Klaus Schneeberger, die Stadt- und GemeinderätInnen geschrieben, in dem sie eine Volksbefragung zum Thema fordern bzw. diese Forderung unterstützen.
Schon 2021 haben sich die Scientists for future Niederösterreich hinter eine Reihe von Umwelt-Organisationen und Initiativen gestellt, die einen Stopp der „klima- und gesundheitsschädliche[n] ‚Ostumfahrung'“ und „ein zeitgemäßes Mobilitätskonzept für Wiener Neustadt und das Umland unter Einbeziehung unabhängiger Fachleute“ forderten.
 
Es wird Zeit, dieses aus der Zeit gefallene fossile Landschaftszerstörungsprojekt endgültig abzusagen.

Sollen SUVs mehr fürs Parken zahlen – ein paar Überlegungen dazu …

Hintergrund: Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris, hat in einer vielbeachteten Abstimmung die EinwohnerInnen von Paris gefragt, ob der Kurzparktarif für SUVs von 6 auf 18 Euro pro Stunde angehoben werden soll.
 
Ergebnis: 54,55 % haben dafür gestimmt, bei einer sehr geringen Wahlbeteiligung von 5,7 %. Obwohl das Ergebnis nicht bindend ist, hat Hidalgo angekündigt, die Regelung ab September umsetzen zu wollen.
 
Gleich eine Präzisierung, weil das in einigen (österreichischen) Medien falsch kommuniziert wurde: die Regelung in Paris soll nicht nur für BesucherInnen (in SUVs) gelten, sondern für alle SUVs, die außerhalb ihrer Parkpickerlbereiche abgestellt werden. Und ein Parkpickerl bekommt man für maximal 4 (wohnsitznahe) von 160 Zonen im ganzen Stadtgebiet von Paris (das ca. so groß wie die Donaustadt ist).
 
Das ist, neben dem bereits hohen Ausgangstarif von 6 Euro/h (Wien: 2,5 Euro), ein wesentlicher Unterschied zu Wien: die durchschnittliche Parkpickerlzone in Wien ist 4x so groß wie jene in Paris – und bei Umlegung der Pariser Parkpickerlzonengröße auf Wien müsste es in Wien 158 Zonen geben (aktuell sinds 23). Genau diese Anregung (deutliche kleinere Zonen zur Reduktion des Binnenverkehrs) findet sich übrigens in allen bisherigen Parkpickerlevaluierungen der Stadt Wien, wurde bislang aber nicht berücksichtigt.
 
🚙 Thema Übertragbarkeit der Pariser Regelung auf Österreich:
Analog zur Rechtslage in Deutschland wäre eine derart progressive Steigerung der Parkkosten für SUVs vermutllich auch in Österreich nicht angemessen.
 
🚙 Thema „Definition von SUVs“:
Mangels einer einheitlichen Definition eines SUV bezieht sich die Pariser Regelung auf das Fahrzeuggewicht: betroffen sind Verbrenner- und Hybridfahrzeuge über 1,6 Tonnen und Elektrofahrzeuge über 2 Tonnen. Das mag praktikabel sein, lässt aber andere Parameter außer acht:
  • Länge: die zunehmende Fahrzeugelänge bereitet vorwiegend autoverkehrsintern Probleme, weil einfach weniger Fahrzeuge in einer Parkspur Platz finden. Bei Schrägparkplätzen sind aber auch negative Auswirkungen auf den Fuß- und Radverkehr möglich (Überstehen).
  • Breite: ist insofern besonders relevant, als sie mehrfach im Straßenraum auftritt – 2x Parkstreifen + Fahrstreifen. So brauchen 20 cm breitere Fahrzeuge schnell mal 60 cm mehr Platz von der Fahrbahn. Das spielt vor allem für den Radverkehr (z.B. Mehrzweckstreifen, Radfahren gegen die Einbahn) und den öffentlichen Verkehr (Falschparker) eine Rolle.
  • Höhe: höhere Fahrzeuge haben aufgrund ihrer schlechteren Aerodynamik höhere Emissionen, beeinträchtigen die Sichtbeziehungen aus dem Auto und im öffentlichen Raum, und korrelieren mit einer größeren Verletzungsschwere.
  • Gewicht: schwerere Fahrzeuge verursachen schwerere Unfälle, verursachen höhere Erhaltungskosten der Straßeninfrastruktur (Abnutzung), und weisen höhere Emissionen (durch höheren Verbrauch, aber auch durch stärkeren Bremsabrieb – Mikroplastik!) auf.
👉 Es wird sinnvoll sein, mehrere Aspekte in die Preisgestaltung einzubeziehen.
 
🚙 Thema Relevanz:
Fast jeder 2. Neuwagen in Österreich ist ein SUV. Am niedrigsten war dieser Anteil 2023 in Ottakring mit immer noch 31,2 %, am höchsten in Liezen mit 62,7 %. Der Anteil von SUVs am Bestand steigt also kontinuierlich.
 
❗️ Fazit:
  • Das Vorpreschen in Paris ist ein wichtiges und richtiges Zeichen auch an die Fahrzeughersteller, dass immer größere Autos in Innenstädten keinen Platz mehr haben.
  • Die Maßnahme (höhere Parkkosten für höheren Flächenverbrauch / höhere Emissionen / schlechtere Verkehrssicherheit) ist, wenn sie zielgerichtet umgesetzt wird, sozial treffsicher.
  • Die Abstimmung in Paris stößt (hoffentlich) einen Diskussionsprozess über die Dimensionierung von Privatfahrzeugen an: ist es wirklich sinnvoll, ein Privatauto auf seltene Einsatzzwecke (Urlaubsfahrt 1x im Jahr, Waschmaschinentransport) zu dimensionieren, oder deckt Carsharing solche Sondernutzungen besser ab?
 
❓ Offene Fragen:
  • Gibt es ein politisches Bewusstsein für die Gefahren und Probleme, die von überlangen, überbreiten, überhohen und überschweren Fahrzeugen ausgehen? (in Innsbruck und Graz anscheinend)
  • Was hindert Städte eigentlich daran, schmale Parkplätze zu markieren (bzw. nicht zu verbreitern) und deren korrekte Einhaltung zu exekutieren?

Joint Seminar: TU Wien – Shibaura Institute of Technology

We invite all interested students to apply to our Joint Seminar TUW-SIT 2023. Together with students from the Sibaura Institute of Technology (Japan) you will work in small groups on tasks focusing on walkability, bikeability, quality of public space, amongst others.

The Joint Seminar will take place from March 6th to March 13th in Vienna – we will be redesigning the Fasanviertel. You can expect hands-on planning experiences, new insights into foreign planning philosophies and a positive group spirit.

If you’re interested, please contact ulrich.leth@tuwien.ac.at

FLADEMO für VCÖ-Preis nominiert – jetzt voten!

Wir freuen uns sehr, dass und Projekt FLADEMO beim VCÖ-Preis 2022 in der Kategorie „Forschung und wissenschaftliche Studien“ unter die Top5 shortgelistet worden ist.
 
Wir freuen uns noch mehr, wenn Ihr FLADEMO auf das Siegespodest verschiebt und uns hier Eure Stimme gebt.
 
Worum’s in FLADEMO überhaupt geht?
FLADEMO war ein F&E-Dienstleistungsprojekt, gefördert durch Mobilität der Zukunft. Ziel war es, einen wissenschaftlich fundierten Rahmen für eine flächendeckende Mobilitätsgarantie (fMSG) in Österreich zu konzipieren. Die Idee der fMSG ist, dass alle Menschen in Österreich ihre Mobilitätsbedürfnisse ohne Besitz eines Pkw nachhaltig erfüllen können. In FLADEMO wurden Wissensbausteine erforscht, die sich mit den Fragen beschäftigen, wie eine fMSG konkret aussehen könnte und welche Effekte sie haben könnte. Dabei wurde das bestehende Verkehrsangebot in Österreich analysiert, die rechtsdogmatische und rechtspolitische Perspektive zur Verankerung der fMSG beleuchtet, sowie verkehrliche und wirtschaftliche Wirkungen unterschiedlicher Ausprägungen der fMSG abgeschätzt. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet und es wurde eine Basis für die weitere Forschung und Entwicklung geschaffen. Hier geht’s zum Endbericht.
 
 
Dort ist auch im Detail erklärt, was diese wunderschöne Grafik genau aussagt.
Ist möglicherweise ein Bild von Karte

FVV-Projekte für VCÖ-Preis nominiert – jetzt voten!

Der VCÖ vergibt heuer bereits zum 30. Mal seinen Mobilitätspreis, diesmal unter dem Motto „Aufbruch in die Mobilität“. Nach der Vorauswahl durch die Jury stehen von den 375 Projekten, Forschungsarbeitenn, Konzepten und Ideen nun 69 Projekte in der engeren Auswahl für das Online-Publikumsvoting.

Wir freuen uns, dass auch wieder zwei Projekte mit FVV-Beteiligung dabei sind:

  • in FAIRSPACE geht es um neue Indikatoren für eine Planung, welche die Flächeneffizienz nachhaltiger und aktiver Mobilität einbezieht
  • der StreetTUner ist eine kostenlose Browseranwendung zur schnellen und einfachen Darstellung von Straßenquerschnitten. Mehr dazu hier in unserem Blogbeitrag.

Wir freuen uns natürlich, wenn ihr für unsere Einreichungen votet!

Hier geht’s direkt zum Voting:

Schaut euch aber unbedingt auch die Einreichungen in den anderen Kategorien an – da sind immer sehr inspirierende Konzepte und Umsetzungen dabei.

Mitteleuropäisches Planungsseminar findet statt

Das Mitteleuropäische Planungsseminar kann – unter Einhaltung aller Covid-19-Bestimmungen – stattfinden: und zwar in Tatabánya in Ungarn von 8. bis 13. August 2021.

Wie jedes Jahr werden Planungsaufgaben in internationalen Kleingruppen (aus Tschechien, Ungarn und Österreich) bearbeitet und die Ergebnisse am Ende der Woche den lokalen PlanerInnen und PolitikerInnen vorgestellt.

Die Planungsaufgaben umfassen üblicherweise u.a. die Planung eines ÖV-Knotenpunkts, der Parkraumorganisation rund um das Zentrum, einer Umfahrungsstraße, einer Kreuzung und eines Straßenzuges.

Studierende müssen lediglich die Kosten der An- und Abreise selbst zahlen! Unterkunft und Verpflegung werden von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.

Achja, 2 ECTS gibts auch dafür!

Nähere Infos hier in unserem Flyer.

Mehr Infos und Anmeldung per Mail bis spätestens 14.7. an ulrich.leth@tuwien.ac.at.

Bürger*innen-Befragung Purkersdorf

Der Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Wien führt eine Online-Befragung unter den Bürger*innen von Purkersdorf durch, um den Einfluss von Flächennutzung und Verkehrseinrichtungen auf das Mobilitätsverhalten der Bewohner*innen in Purkersdorf zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung ermöglichen es uns, mögliche Mängel und Defizite in Purkersdorfs Einrichtungen und Infrastrukturen zu finden, die die BewohnerInnen stören und die Lebensqualität und Nachhaltigkeit der Stadt beeinträchtigen.

Die Ergebnisse dieser Forschung sind von Vorteil für lokale Stakeholder, deren Ziel es ist, Purkersdorf nachhaltiger zu machen.

Hier geht’s zur Umfrage: https://www.surveymonkey.com/r/Purkersdorf

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