Wirtschaftswachstum

Es gehört schon einiges an Systemunkenntnis, Ignoranz oder Rücksichtslosigkeit dazu, „Wachstum“ in einer Welt begrenzter Ressourcen als Staatsziel verankern zu wollen.

Statt endlich die bislang ohnehin zahlosen Vereinbarungen zum Klimaschutz ernst zu nehmen, soll „Wachstum“ auf die gleiche Stufe wie „Umweltschutz“ und „Nachhaltigkeit“ gestellt werden – ein Widerspruch in sich, um in Zukunft Projekte wie die 3. Piste leichter durchwinken zu können.

Aber Widerstand formiert sich bereits:
https://www.wu.ac.at/…/offener-brief-zur-beantragten-aende…/

Prof. Knoflacher über den Bieler Westast

Und: „Steht etwas ver­kehrt, ent­steht Ver­kehr.“

Hermann Knoflacher im Interview zu einem schweizer Straßenbauprojekt, dem Bieler Westast … die Aussage ist aber beliebig übertragbar.

Das ganze Interview: https://westast.ch/wordpress/im-lauf-der-zeit/

Der erwähnte Fritz Kobi ist übrigens nächste Woche zu Gast bei unserer Ringvorlesung: Mi, 10.5., 18:00, HS EI8.

(via autofrei leben! e.V.)

Aktion Autofasten

Wort zum Sonntag: ein mutiges Plädoyer für mehr Verbote zum Schutz des Menschen vor sich selbst (bzw. der anderen vor uns)

A propos Sonntag: auch dieses Jahr findet wieder die tolle Aktion Autofasten statt – bei Registrierung gibt’s eine kostenlose Rechtsschutz-, Umwelt- und Haftschutzversicherung vom VCÖ – Mobilität mit Zukunft dazu!
(Von manchen Beobachtern wird der Begriff „Autofasten“ kritisch gesehen, da Fasten mit „Einschränkung“, „Enthaltsamkeit“ und einer zeitlichen Begrenzung assoziiert wird, also Autofahren als Norm, Freiheit und Grenzenlosigkeit dargestellt wird –> Framing)

Und à propos Fahrradanhänger: die werden zwar nicht gefördert, dafür eine Vielzahl von Transporträdern, wie am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen wurde – begleitet von interessanten Wortmeldungen.

Radwege als Parkplätze

Der Moment … wenn du in einem Satz deine völlige Systemunkenntnis offenbarst * und Jahre der (ohnehin halbherzigen) Positionierung als „Mobilitäts“club zunichte machst.

* Radverkehrsplanung im speziellen, aber Verkehrsplanung im Allgemeinen ist Angebotsplanung. Wo nicht die Möglichkeit besteht, objektiv und subjektiv sicher und attraktiv Rad zu fahren, wird auch niemand Radfahren. Dass Radfahren im Winter längst nichts Außergewöhnliches mehr ist, zeigen internationale Vorreiter.

Fahrrad-City-Querung durch die Wipplingerstraße

Die Argumente gegen die geplante neue Fahrrad-City-Querung durch die Wipplingerstraße mittels Radfahren gegen die Einbahn werden immer skurriler.

Stritten sich ÖVP und FPÖ bereits kurz nach Beschluss der Cityquerung darum, wer mehr gegen den Lückenschluss sei und die Anrainer mehr vor Radfahrenden schütze (beide verwenden übrigens fälschlicherweise den Begriff „Radweg“*), schafft die ÖVP nun einen besonderen Spagat:
Der Wegfall von 70 Stellplätzen (wobei auch die Zahlen 42 und 55 kursieren) würde den „anrainenden Unternehmerinnen und Unternehmern massiv schaden“, um im nächsten Satz zu kritisieren, dass dann stattdessen täglich 2.200 Radfahrer (Anm.: und eine entsprechende Anzahl an Brieftaschen) durch die Wipplingerstraße fahren würden.
(Der Verein der Freunde der OTS-Aussendungen von FPÖ-LAbg. Toni Mahdalik hätte übrigens seine Freude mit der ÖVP-Diktion: „Drüberfahr-Politik“, „Schikane in der Verkehrspolitik“, „politische Willkür“, „Anschlag auf die Praterstraße“, „Gefahr für Leib und Leben“, „Parkplatz-Raub“, „Altar der Ideologie“)

Die politische Auseinandersetzung geht inzwischen munter weiter.

Auch der ÖAMTC spricht sich gegen die Öffnung der Einbahn für Radfahrer aus [10], obwohl er inzwischen selbst die Vorzüge des Radfahrens entdeckt hat („keine Staus, weniger Einbahnen, weniger Fahrverbote und flexiblere Haltemöglichkeiten“) und obwohl Radfahren gegen die Einbahn eine nachweislich sichere Art der Radverkehrsführung ist.

* zur Erklärung:
Radwege sind per Definition baulich von der Fahrbahn getrennt.
Erlaubtes Radfahren gegen die Einbahn wird lediglich durch das Zusatzschild „ausg. Radfahrer“ an „Einbahn“- und „Einfahrt verboten“-Schildern sowie durch Bodenmarkierungen kundgetan.

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