Jährlich kommen über das Alpbacher Stipendienprogramm 700 herausragende junge Menschen aus mehr als 100 Nationen zum Europäischen Forum Alpbach, um sich mit den brennendsten Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen und ein einzigartiges globales Netzwerk aufzubauen. Die Bewerbungsphase für die Teilnahme beim diesjährigen Europäischen Forum Alpbach läuft vom 17. Februar bis zum 31. März 2020!
Das Angebot richtet sich an unter 30-Jährige aus aller Welt, die mit innovativen Ideen und Ansätzen für Wissenschaft und Gesellschaft nach Alpbach kommen wollen. Das Stipendium beinhaltet die Teilnahmegebühr sowie bei Bedarf auch die Kosten für Unterkunft und Taschengeld. Alle Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten finden sich hier.
Das Europäische Forum Alpbach 2020 widmet sich dem Thema „Fundamentals“. Mehr darüber hier.
Wir wollen die bevorstehenden NÖ Gemeinderatswahlen (26.1.2020) nutzen und verkehrspolitische Forderungen auf Gemeinde-Ebene im Lichte der Klimaschutznotwendigkeiten untersuchen. Dazu haben wir den „Gemeinde-Check Verkehrspolitik“ gestartet. Die Rückmeldungen werden im Rahmen einer Bachelorarbeit analysiert.
Bitte hilf uns dabei, möglichst viele Rückmeldungen aus dem ganzen Bundesland zu erhalten und teile den folgenden Link mit deinen interessierten Bekannten in Niederösterreich. https://de.surveymonkey.com/r/noe-verkehrspolitik
Konkret suchen wir bis nach dem Wahltag (27.1.2020, 2400h) Belege von verkehrspolitisch relevanten Forderungen aus dem Wahlkampf der Gemeinderatswahlen 2020 in Niederösterreich. Belege sind
Fotos aber auch PDFs von Plakaten, Broschüren, Transparenten und dgl.
Screenshots von Homepages und aus sozialen Medien.
Drei solche Belege können bei o.g. Link hochgeladen werden (als PDF, PNG, JPG, JPEG oder GIF). Bitte um folgende, zusätzliche Angaben:
Den Namen der politischen Gruppierung, die dies fordert,
In welcher Gemeinde sie antritt,
In welchem sachlichen Kontext dieser Beitrag steht (z.B. eine diskutierte Umfahrung).
Danke im Voraus! Unter allen Teilnehmern/-innen, die freiwillig ihre Kontaktdaten bekanntgeben, verlosen wir einen FVV-Geschenkskorb.
P.S. Die Ergebnisse der Analyse präsentieren wir natürlich wieder hier.
Im Sondierungsprojekt SUPERBE * wurde das Planungsinstrument Superblock und dessen Potenziale zur Gestaltung energiesparender, verkehrsberuhigter und lebensfreundlicher Stadtquartiere untersucht. An diesem Abend wollen wir Ihnen die Projektergebnisse vorstellen und diese mit ExpertInnen aus Wien und Barcelona diskutieren.
Wir freuen uns, Dr. Cynthia Echave (Agencia de Ecología Urbana de Barcelona) bei der Veranstaltung willkommen zu heißen. Die Agencia de Ecología Urbana de Barcelona, eine Agentur der Stadt Barcelona, hat das Superblock-Modell konzipiert und erste Anwendungen in Barcelona sowie anderen spanischen Städten begleitet. Bei diesem Abschlussevent wird Dr. Echave die neuesten Erfahrungen mit der Umsetzung des Superblock-Konzeptes in Barcelona präsentieren.
Das
SUPERBE Konsortium wird die Inhalte Methode und Projektergebnisse in
kurzen Impulsvorträgen vorstellen. Eine kompakte Ausstellung wird die
Superblock Konzepte für drei Anwendungsgebiete sowie die im Projekt
verwendeten Methodiken präsentieren.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion werden Cynthia Echave (Agencia de Ecología Urbana de Barcelona), Angelika Winkler (Stadt Wien, MA18 Stadtentwicklung und Stadtplanung) sowie Harald Frey (TU Wien, FVV & SUPERBE Konsortium) die Möglichkeiten des Superblock-Modells für die Schaffung energiesparender, verkehrsberuhigter und lebensfreundlicher Stadtquartiere in Wien erörtern.
Das
SUPERBE Konsortium freut sich auf Ihre aktive Teilnahme an der Veranstaltung!
* Die Veranstaltung wird als Abschlussevent des Sondierungsprojektes „SUPERBE – Potenziale von Superblock-Konzepten als Beitrag zur Planung energieeffizienter Stadtquartiere“ durchgeführt. SUPERBE wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) im Rahmen der 5. Ausschreibung des Programms „Stadt der Zukunft“.
einheitliche, örtlich vorgegebene Zonen mit Tempodrosselung
Ebenfalls zu begrüßen sind die neuen Regeln zu kürzeren Responszeiten der Verleihfirmen, zum Entfall der akustischen Signale und zum Pilotversuch von fixen Abstellplätzen (wobei die naheliegendste Parkart – das Parken in der Parkspur – hoffentlich erlaubt bleibt).
Mit gemischten Gefühlen sehen wir die neue Regelung bzgl. dem Abstellen nur auf Gehsteigen, die mindestens 4 Meter breit sind. Und zwar nicht, weil das Freihalten der Fußverkehrsflächen nicht oberstes Ziel sein sollte, sondern weil es gleichzeitig in Wien gang und gäbe (und von den Richtlinien gedeckt) ist, dass Parkplätze auf Gehsteigen bis zu einer Restgehsteigbreite von 1,5 Meter markiert werden dürfen (und markiert werden).
Und bei ca. 9.000 Leih-E-Scootern im Gegensatz zu knapp 900.000 zugelassenen Kfz wäre bei zweiteren deutlich mehr Handlungsbedarf gegeben. Andererseits: das eine schließt das andere nicht aus – spätestens im Wahlkampf nächstes Jahr wird auch das Thema „Parkraumbewirtschaftung“ groß aufpoppen.
Fazit: gut, dass sich die Stadt Wien mit dem Thema Leih-E-Scooter beschäftigt und versucht, eine konstruktive Lösung zu finden, anstatt von vornherein deren Nutzung zu unterbinden.
An unserem Forschungsbereich ist die Professur „Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement“ zu besetzen. Nach einem Auswahlverfahren wurden nun 5 KandidatInnen zu Berufungsvorträgen und Lehrproben eingeladen. Und die sind öffentlich und finden von 7.-9. Jänner 2020 im Festsaal der TU Wien statt.
Die Technische Universität Wien – kurz: TU Wien – liegt im Herzen Europas, an einem Ort kultureller Vielfalt und gelebter Internationalität. Hier wird seit über 200 Jahren im Dienste des Fortschritts geforscht, gelehrt und gelernt. Die TU Wien zählt zu den erfolgreichsten Technischen Universitäten in Europa und ist mit über 30.000 Studierenden und rund 5.000 Mitarbeiter_innen Österreichs größte naturwissenschaftlich-technische Forschungs- und Bildungseinrichtung.
Am Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik/Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien suchen wir ab Dezember 2019 eine Verstärkung für folgendes Aufgabengebiet:
Ihre Aufgaben:
Allgemeine administrative und organisatorische Tätigkeiten
Korrespondenz in deutscher und englischer Sprache
Buchhaltung (Bearbeitung und Buchung von Eingangsrechnungen und Ausgangsrechnungen mittels SAP, Handkassa)
Nationale und internationale Projektabrechnungen sowie Betreuung von Datenbanken (Projektdatenbank, etc.)
Selbstständige Abwicklung des Reisemanagements (Reiseanträge und Reiseabrechnungen)
Homepageverwaltung und -aktualisierung sowie Organisation von Veranstaltungen und Seminaren
Personalangelegenheiten (Administration von Mitarbeiter_innen und Gästen des Instituts, Stellenausschreibungen, etc.)
Administrative Unterstützung der Lehre (Ansprechperson für Studierende, Zeugnisse, Terminkoordination, Raummanagement, etc.)
Empfang und Bewirtung von Gästen
Ihr Profil:
Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung (kaufm. Lehre, HAS, HAK)
Buchhaltungskenntnisse (SAP von Vorteil)
Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
Sehr gute MS-Office Anwenderkenntnisse
Organisationstalent, Flexibilität und Teamfähigkeit sowie gutes Zeitmanagement
Hohe interne und externe Serviceorientierung sowie Eigeninitiative und genaue Arbeitsweise zeichnen Ihr Profil aus
Von Vorteil sind Kenntnisse der universitären Strukturen und Abläufe bzw. Erfahrung in der universitären Verwaltung
Wir bieten:
Interessantes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet an der größten technischen Universität Österreichs
Dynamisches und sich stetig weiterentwickelndes Arbeitsumfeld
Breites internes und externes Weiterbildungsangebot
Zentrale Lage sowie gute Erreichbarkeit (U1/U2/U4 Karlsplatz)
Die TU Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen, die gleich geeignet sind wie der bestgeeignete Mitbewerber, werden vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Wir sind bemüht, Menschen mit Behinderung mit entsprechender Qualifikation einzustellen und fordern daher ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Behindertenvertrauensperson der TU Wien, Herrn Gerhard Neustätter.
Die Entlohnung erfolgt nach dem KV-Mindestentgelt der Verwendungsgruppe IIb gemäß dem Kollektivvertrag der Universitäten und beträgt bei einem wöchentlichen Beschäftigungsausmaß von 40 Wochenstunden mind. EUR 1.939,60 brutto/Monat.
Am 8. November 2019 findet das ÖVG-Forum „Nachhaltige Infrastruktur im Verkehrswesen“ statt, u.a. mit Hermann Knoflacher, Harald Frey und Helga Kromp-Kolb. Für ÖVG-Mitglieder und ÖVG-Studentenmitglieder gibt’s verbilligte Tickets. Hier geht’s zur Anmeldung und zum detaillierten Programm.
Von 14. bis 16. Oktober fanden die 17. Salzburger Verkehrstage von Forum Mobil statt. Teil der Veranstaltung war ein Ideenwettbewerb für Studierende. Aufgabenstellung war die Entwicklung einer Projektidee zum Thema: Neue Lösungen für Personenverkehr bzw. Güter-Logistik unter Nutzung bestehender Infrastrukturen.
Unsere Mitarbeiter und PhD-Studenten Barbara Laa und Fabian Sandholzer haben gemeinsam mit der Kollegin Seyedeh Ashrafi vom Forschungsbereich Verkehrssystemplanung ein Team gebildet, welches als eines von drei Studierendenteams mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Teil der Bewertung war ein möglichst unkonventionelles Präsentationsformat. Ihre Idee mittels einer Informationskampagne Stadtbewohner zur Rückeroberung des öffentlichen Raums zu inspirieren und animieren haben sie als „Poetry Slam“ vorgetragen. Der Titel: Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Dass die Wirtschaftskammer Wien bereits 3 Tage nach dem Vortrag mit diesem Slogan hausieren geht, erfüllt uns doch etwas mit Stolz 😉
Hier der preisträchtige Text: Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Die größten Probleme des Stadtverkehrs heute sind Straßen für Autos und nicht für die Leute Experten haben’s erkannt und üben Kritik, doch es scheitert anscheinend an der Bezirkspolitik Wir sagen: der Platz in der Stadt reicht für die Bedürfnisse aus, nur das Auto muss aus den Köpfen der Menschen hinaus Wir nutzen die vorhandene Infrastruktur und beenden diese Fahrzeug-Monokultur Der Platz ist da nur falsch verteilt der Gehsteig zu schmal, die Fahrbahn zu breit Was nehmen wir dafür derzeit in Kauf? Unfälle, Verletzte und Tote zuhauf Der MIV heizt auch noch das Klima auf und die Folgen nehmen ihren Lauf Expertise gegen Klimakrise lautet die Devise, für die Straße also: weniger Asphalt, mehr Bäume und Wiese Urbaner Raum soll schließlich lebenswert sein und dafür setzen wir uns ein Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Die Straßen sind umkämpft seit eh und je Schauplatz von Revolution und Bühne für Herrscher in spe Recht erfolgreich war dabei das Automobil dessen Bedürfnisse zu stillen galt in der Planung lange als höchstes Ziel Nur langsam löst sich in den Köpfen diese Hegemonie die größte Leidenschaft vieler ist immer noch der SUV Der Platz ist da nur falsch gestaltet ein Umstand, welcher sich nicht ändert, wenn man nur verwaltet Doch reist man aufmerksam von Wien nach Feldkirch kommt doch die Erkenntnis: es ist längst nicht alles nur „schirch“ „A Bänkle“ in Dornbirn und „an Baam“ in St. Pölten und die Innenstädte verbessern sich um Wöltn Und so zieht’s die Leute wieder raus auf die Straßen und Plätze dafür sind sie doch da – spielende Kinder und lautes Geschwätze Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Parking, wurde es einst in den USA genannt, wenn man Grünstreifen entlang der Straße pflanzt An Bäume dort wurden Pferde gebunden, das Auto hat’s dann nachempfunden Die Städte kamen bald Blechwüsten gleich und niemand dachte an ‚Aufenthaltsbereich‘ Der Platz ist da, nur falsch geteilt, wenn überall ein Auto 23h lang weilt Ein Parklet hier, ein Bankerl dort, und die Straße wird wieder Aufenthaltsort Dann noch Büsche, Wiese und Baum, und wir hab’n qualitätsvollen Aufenthaltsraum Wenn man dann doch mal ein Auto braucht, sucht man den nächsten Car-Sharing Punkt auf So nimmt man den Autos die Platz-Arroganz und schafft zu den Öffis Äquidistanz Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Ein Blick in andere Städte erweitert den Horizont was gut funktioniert soll überall an die Front In Salzburg sind sie eng die Gassen und werden im Zentrum dem Fußverkehr überlassen Die Radler, sie träumen oft von Kopenhagen die dortige Infrastruktur sorgt für deren Behagen Breite Radwege und eine abgestimmte Ampelschaltung scheitern in Dänemark nicht an der Verwaltung Den Fußverkehr fördert in Barcelona der Superblock wieder in Mode ist dort der Spazierstock Ein heißes Eisen ist die Parkraumbewirtschaftung dabei sorgt sie für bessere Auslastung In Amsterdam parkt man im Zentrum für sieben Euro fünfzig in Anbetracht des Platzverbrauchs ist das immer noch günstig Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Zehntausende Kilometer legt manch ein Produkt zurück Ist das nicht verrückt? Der Apfel aus Neuseeland wiegt im Einkaufskorb nicht schwer der CO2-Abdruck den er hinterlässt dafür umso mehr Die Wege sind lang, doch das muss nicht sein wir kaufen Äpfel aus Liesing und trinken Grinzinger Wein Der Platz ist da nur falsch genutzt wo heut steht ein Auto, wächst morgen Kukuruz Wir ändern in den Städten die Flächenfunktion und stellen um auf lokale Produktion Das spart nicht nur LKW-Fahrten man trifft sich auch im Gemeinschaftsgarten Da gartelt Opa Peppi mit Mohammad so findet auch kultureller Austausch statt Gemüsebeete statt Fahrbahnen aus Beton so bleibt die essbare Stadt keine Zukunftsvision Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Unsere Projektidee also dann: Wir starten eine Infokampagne Damit gehen wir in den Bezirk weil dort wird am meisten bewirkt Wir werden die hier angeführten Themen plakatieren um den Leuten die Thematik vor Augen zu führen Der Platz ist da, nur den falschen gegeben wir können’s aber ändern für ein besseres Leben Wir schaffen Bewusstsein und Inspiration das ist der Sinn der Aktion Dafür stellen wir uns bei Unis vor die Tür und geben den Studis eine Infobroschür‘ Dann machen wir noch Workshops in Schulen – überall um Aufmerksamkeit buhlen Auch bei Vereinen kommen wir auf Besuch und bald sagt jeder unseren Spruch: Wir erobern die Stadt zurück – Stück für Stück
Heute findet in Wien der E-Scooter-Gipfel zwischen Stadt Wien und Betreibern statt; Interessensvertretungen von Fußgehenden (Walk-Space, geht-doch.Wien) und Radfahrenden (Radlobby Wien) sind offensichtlich nicht eingeladen.
549 Organmandate (insb. wegen Missachtung Rotlicht, Telefonieren
beim Lenken, Befahren des Gehsteigs, Verstöße gegen Fahrradverordnung)
513
Anzeigen (davon 103 alkoholisiertes Fahren, sechs Mal Fahren unter
Suchtgifteinfluss, die übrigen 404 Anzeigen wurden insb. auch wegen
Missachtung Rotlicht, Telefonieren beim Lenken, Befahren des Gehsteigs,
Verstöße gegen Fahrradverordnung gelegt)
32 sonstige Interventionen (z. B. Befahren einer Grünanlage)
Zusätzlich habe es im Jahr 2019 1.015 Beschwerden über verschiedene Kanäle der Stadt Wien gegeben, u.a. über unrichtige Abstellung und unrichtige Nutzung der E-Scooter, in über 300 Beschwerdefällen erfolgte eine Kontrolle durch die MitarbeiterInnen des Stadtservice Wien und es wurden die BetreiberInnen zur umgehenden Entfernung der E-Scooter aufgefordert. Die Stadt überlegt nun, eigene Abstellflächen für E-Scooter zu schaffen.
Tatsache ist auch, dass die StVO bereits jetzt klar regelt, wie und wo E-Scooter abgestellt werden dürfen. In § 68 ist festgelegt, dass Fahrräder (und als solche gelten E-Scooter seit der 31. StVO-Novelle) nur auf Gehsteigen abgestellt werden dürfen, wenn diese breiter als 2,5 m sind, und auch dann platzsparend und nicht behindernd oder gefährdend.
Bereits jetzt wäre es also schon möglich, die bestehenden Regeln zu exekutieren und so eine Behinderung und Gefährdung des Fußgeherverkehrs zu reduzieren.
Die eigentliche Frage
Die Beschäftigung mit der Parkproblematik von E-Scootern ist auch wichtig. In Wirklichkeit muss sich die Stadt Wien aber zu allererst klar werden, welche Rolle E-Scooter im künftigen Mobilitätsmix der Stadt spielen sollen (Funsport-Gerät für Jugendliche, Mobilitätsoption für Touristen im Stadtzentrum, ÖV-Ergänzung für die letzte Meile, etc.).
Im Rahmen eines Studienaufenthaltes bei uns am Forschungsbereich hat sich ein Gastforscher der University of California, Berkeley mit der räumlichen Abdeckung der Stadtfläche Wiens durch die einzelnen Anbieter beschäftigt (Moran, Laa & Emberger (forthcoming) Six Scooter Companies, Six Maps: Spatial Coverage and Regulation of Micromobility in Vienna, Austria).
Seine Erkenntnisse:
Alle Betreiber haben unterschiedliche Geschäftsgebiete, die sich aber überlappen (s. Abbildung)
Die inneren Bezirke sind von allen Betreibern abgedeckt (wo das ÖV-Netz aber ohnehin sehr dicht ist), in den äußeren gibt es kaum Geschäftsgebiete (wo Bedarf an Mikromobilität für die letzte Meile wäre)
Alle Betreiber haben unterschiedliche „No-Parking Zonen“ festgelegt. In der Verordnung der Stadt Wien gibt es dazu Regeln, diese werden aber von allen Betreibern unterschiedlich interpretiert
Einige Betreiber drosseln in bestimmten Streckenabschnitten die Geschwindigkeit der E-Scooter (z.B. Mariahilfer Straße). Diese Bereiche sind weder einheitlich für alle Anbieter noch dokumentiert (z.B in den Apps).
Alle Betreiber haben ihr Geschäftsgebiet während der Untersuchung (Juni bis August 2019) mindestens einmal verändert
Für die Festlegung der Gebiete und Änderungen gibt es keine Vorgaben der Stadt, keine Berichtspflicht und keine Abnahme durch die Stadt
Die Stadt und die NutzerInnen werden nicht über Änderungen der Geschäftsgebiete informiert
Häufige und nicht kommunizierte Änderungen der Gebiete stellen eine Unsicherheit für NutzerInnen dar, die dazu führen kann, dass diese eher andere Verkehrsmittel wählen
Daraus ergeben sich einige Empfehlungen:
Anreize für Betreiber schaffen, wenn sie äußere Bezirke mit vorgegebener Qualität abdecken (z.B. Erhöhung der erlaubten Scooter-Anzahl)
Klare und standardisierte Informationsaustausch-Regeln für Geschäftsgebiete der E-Scooter-Betreiber (z.B.: verpflichtende Übermittlung jeder Änderung des Geschäftsgebiets an die Stadt und Veröffentlichung der Geschäftsgebiete)
Deckelung der Anzahl der Geschäftsgebietsänderungen, um Planungssicherheit für die Nutzer zu schaffen
Einheitliche, von der Stadt örtlich vorgegebene No-Parking Zonen
Einheitliche, von der Stadt örtlich vorgegebene Zonen mit Tempodrosselung
Zu guter Letzt: wir führen gerade eine Online-Befragung zur Nutzung von privaten und Leih-E-Scootern in Wien durch. Wer schon einmal einen E-Scooter in Wien genutzt hat, ist herzlich eingeladen, die Umfrage zu machen – dauert keine 5 Minuten: Umfrage.
Heute fand auf Initiative der grünen Verkehrsstadträtin Birgit Hebein der „Parkpickerl-Gipfel“ (genauer: „Gespräch zu zukünftigem Verkehrs- inklusive Parkraumkonzept für Wien“) in Wien statt (DerStandard, ORF). Eingeladen waren Vertreter aller Parteien, aus den Bezirken, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer. (Der ÖAMTC wäre auch gern dabei gewesen.) Über die Ergebnisse ist noch wenig bekannt, außer, dass Einigkeit über den Handlungsbedarf bestehe.
den Endenergieverbrauch pro Kopf im Verkehr um 40 % bis 2030 und um 70 % bis 2050 zu senken (bezogen auf 2005)
die CO2-Emissionen des Verkehrssektors pro Kopf um 50 % bis 2030 und um 100 % bis 2050 zu senken
der Anteil der in Wien im erweiterten Umweltverbund zurückgelegten Wege bis 2030 auf 85 % und auf deutlich über 85 % bis 2050 zu steigern (also den MIV-Anteil auf 15 % zu senken)
den Motorisierungsgrad bis 2030 bei privaten Pkw auf 250 pro 1.000 Einwohner zu senken
D.h. es braucht rasch wirksame Push- und Pullmaßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.
preisliche Staffelung nach Zentralität bzw. rund um ÖV-Knotenpunkte
vermehrter Einsatz von Multifunktionsstreifen (Ladezonen tags, Stellplätze nachts)
Nicht zu vergessen: die Parkraumbewirtschaftung ist ein Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist die Rückgewinnung des öffentlichen Raums und damit die Steigerung der Lebensqualität. Langfristiges Ziel muss also die Eliminierung der innerstädtischen Oberflächenparkplätze sein. Davon profitieren Fußgehende, Radfahrende und die Öffis.
Mit der Umnutzungs des öffentlichen Raums wird Platz frei für sichere und attraktive Fuß- und Radinfrastruktur, für ÖV-Beschleunigung (Busspuren, getrennter Gleiskörper) und für den Wirtschaftsverkehr (Ladezonen).
Die Pull-Maßnahmen beinhalten einen Ausbau der Öffis (Taktverdichtung, neue Straßenbahnlinien), v.a. in den peripheren Bezirken Wien und über die Stadtgrenzen hinaus, die Errichtung von Park&Ride-Anlagen entlang der ÖV-Achsen ins Umland, um die Pendler bereits möglichst nahe am Ausgangsort abzufangen, Investitionen in baulich getrennte Radwege entlang der Hauptstraßen (gerne auch als „proctected bikelanes“), fußverkehrsfreundliche Ampelschaltungen
Und die kommende Bundesregierung hilft hoffentlich noch kräftig mit durch die Abschaffung der kontraproduktiven Förderungen des Autoverkehrs (Dieselvergünstigung, Pendlerpauschale, etc.).
Im übrigen sind wir der Meinung (besser gesagt: haben durch eine Studie nachgewiesen), dass der Lobautunnel den Kfz-Verkehr massiv fördern würde und dementsprechend abzulehnen ist! Eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in Wien inkl. ÖV-Ausbau würde die Tangente mehr entlasten als der Lobautunnel (dieser nämlich gar nicht!).